Magen-Darm-Infektion: Ansteckungswege, Symptome & Tipps
Das ist bei einem Infekt zu tun
Eine Magen-Darm-Infektion oder auch Magen-Darm-Grippe wird in der Fachsprache Gastroenteritis genannt und gehört zu den häufigsten Infektionserkrankungen – im Laufe des Lebens erkrankt fast jeder von uns mindestens einmal daran. Eine solche Infektion führt zu einer Entzündung des Magen-Darm-Traktes und äußert sich in Symptomen wie Durchfall und Erbrechen. Sie kann in jedem Alter auftreten, wobei Kleinkinder und ältere Menschen häufiger betroffen sind, verläuft aber in der Regel unkompliziert.
Wie äußert sich ein Magen-Darm-Infekt?
Bei einer Magen-Darm-Infektion gelangen die Erreger über den Mund in den Magen, und von dort aus in den Darm, wo sie die Schleimhäute angreifen. Sie können sich dort vermehren und werden über den Kot wieder aus dem Körper ausgeschieden. Abhängig von der Art des Erregers kann es von wenigen Stunden bis zu einigen Tagen dauern, bis erste Anzeichen auftreten. Diese lassen sich anhand der Wanderungen der Keime durch den Körper einfach nachvollziehen: Erst treten Bauchkrämpfe, gefolgt von Übelkeit und Erbrechen auf, anschließend kommt es zu Durchfall (Diarrhö). Hierbei spricht man auch oft von infektiösem Durchfall. Dieser kann wässrig, blutig oder schleimig sein, oft geht er auch mit starken Blähungen einher.
Folglich fühlt sich der Erkrankte schlapp, schwindelig und hat ein ausgeprägtes Schwächegefühl. In manchen Fällen kann auch Fieber hinzukommen. Im Normalfall dauert eine solche Infektion allerdings nur wenige Tage und die Beschwerden klingen schnell ab.
Was sind die Ursachen für eine Magen-Darm-Infektion?
Auslöser solcher Infektionen des Magen-Darm-Traktes sind oftmals Viren oder Bakterien, seltener auchParasiten.
Virale Infektion
Noro- und Rotaviren sind am häufigsten für Magen-Darm-Infektionen verantwortlich. und hochansteckend. Unser Körper kann im Laufe des Lebens eine gewisse Immunität gegen Rotaviren entwickeln, sodass neue Ansteckungen schwächer verlaufen oder gar vermieden werden können. So kommt es vor allem in fremden Ländern vermehrt zu einer Virusinfektion im Magen-Darm-Trank, da gegen die dortigen Viren noch keine Antikörper gebildet werden konnten. Eine Immunität gegen Noroviren gibt es auf Grund der vielen Subtypen nicht. Häufig gelangen diese Viren über das Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel in den Körper, bei Noroviren ist auch eine Ansteckung von Mensch zu Mensch (sog. Tröpfcheninfektion) möglich. Bei einer viralen Infektion beträgt die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen, ein bis drei Tage. Mehr zu Noro- und Rotaviren kann hier nachgelesen werden.
Bakterielle Infektion
Seltener als durch Viren können Magen-Darm-Infektionen auch durch bestimmte Bakterien verursacht werden. Die bekanntesten sind Salmonellen, Campylobacter, Staphylokokken oder Escherichia coli (E.-coli-Bakterien). E.-coli-Bakterien sind allerdings in der Regel gut, denn sie sind natürlicher Bestandteil unserer Darmflora und unterstützen unsere Verdauung. Nur einige schädliche Bakterienstämme dieser Art (z. B. ETEC-Bakterien) können zu einer Infektion führen und sind auch für einen Großteil der Reisedurchfälle verantwortlich. Die Inkubationszeit beträgt hierbei zwei bis zehn Tage.
Die gesundheitsschädigenden Bakterien produzieren allesamt Giftstoffe, die in Folge eine Entzündung hervorrufen. Diese lassen sich wiederum in drei verschiedene Typen unterteilen:
- Sekretionstyp: Die Darmschleimhaut wird von den Bakterien beschädigt, was zu zu einer vermehrten Abgabe von Wasser und Elektrolyten in den Darm führt; häufige Erreger sind z.B. ETCT-Bakterien (Symptome: wässriger Durchfall).
- Invasionstyp: Die Bakterien vermehren sich in den Darmzellen und zerstören diese; häufige Erreger sind z.B. E.-coli-Bakterien oder Clostridien (Symptome: blutiger & schleimiger Durchfall).
- Penetrationstyp: Die Darmzellen werden hierbei nicht zerstört, sondern es kommt durch eingedrungene Erreger zu einem ausgeprägten Entzündungsgeschehen; Erreger sind z.B. Salmonellen (Symptome: Durchfall und Fieber).
Übertragungswege von Magen-Darm-Keimen
Sowohl bei Viren als auch bei Bakterien erfolgt die Infektion auf dem fäkal-oralen Weg. Die Krankheitserreger werden als kleinste Spuren von Erbrochenem oder Durchfall über Gegenstände, Nahrungsmittel oder von Mensch zu Mensch direkt übertragen. So gelangen sie wieder in den menschlichen Organismus und es geht von vorne los.
Ansteckung über Lebensmittel
Der häufigste Infektionsweg erfolgt dabei über Lebensmittel und Getränke. Rohes Fleisch, Eier oder Fisch, aber auch Salat, Gemüse und Obst können infektiöse Bakterien wie Salmonellen enthalten. Auch in Wasser und Getränken können sich die fiesen Erreger verstecken und vor allem auf Urlaubsreisen einen unangenehmen Infekt auslösen.
Ansteckung über Gegenstände
Gegenstände wie Türgriffe, Toiletten, Handtücher etc. können durch Keime verunreinigt sein. Auf diesem Wege gelangen sie über die Hände in den Mund und von dort aus wieder in den Magen und Darm.
Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch kann z. B. durch eine Tröpfcheninfektion zustande kommen, weshalb besonders in geteilten Haushalten auf strikte Hygienemaßnahme und Kontaktverbot geachtet werden muss. Es kann dennoch sein, dass bestimmte Erreger wie beispielsweise Noroviren über den Luftweg (also aerogen) verbreitet und von Gesunden eingeatmet werden. Sie können beim Erbrechen entstehen und als kleinste Tröpfchen in der Luft verteilt werden.
Tier-zu-Mensch-Übertragung
Nutztiere wie Hühner können uns über den direkten Kontakt mit Bakterien wie z. B. Salmonellen und Campylobacter infizieren, Ziegen und Schafe z. B. mit EHEC-Bakterien. Deshalb gilt: Nach dem Kontakt mit Tieren gründlich die Hände waschen und den Kontakt soweit es geht vermeiden, um vor allem Kinder keiner Ansteckungsgefahr auszusetzen.
Magen-Darm-Infektion behandeln & vorbeugen
Eine solche Infektion ist immer unangenehm und schwächt unseren Organismus enorm, deswegen kommen hier ein paar Tipps & Tricks, was im Falle einer Erkrankung unbedingt zu tun ist und wie andere vor einer Ansteckung geschützt werden können.
- Viel trinken. Der Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt des Körpers muss schnellstmöglich ausglichen werden. Hier können entweder Haushaltsmittel wie gezuckerte Tees oder Brühe oder auch fertige Glucose-Elektrolyt-Mischungen aus der Apotheke wie z. B. Saltadol® helfen.
- Feste Nahrung erst nach Ende des Erbrechens. Gut bekömmlich sind hier z. B. Zwieback, Haferbrei oder zerdrückte Banane. Weitere Lebensmittel, die bei Durchfall gegessen werden dürfen, werden hier aufgelistet.
- Wärme. Wärmeflaschen oder Kirschkernkissen lindern Bauchschmerzen und sind wohltuend.
- Hygiene ist nicht nur für Erkrankte, sondern auch für die Menschen wichtig, mit denen sie ihren Haushalt teilen. WC-Räume sollen immer sauber gehalten und gut durchgelüftet werden. Außerdem sollten Kranke separate Handtücher und nach Möglichkeit auch separate Bettwäsche benutzen und diese oft reinigen (mind. 60° Celsius)
Weitere hilfreiche Tipps bei Durchfallerkrankungen können hier nachgelesen werden.
Ab wann zum Arzt?
Eine Magen-Darm-Grippe ist nicht nur unangenehm und lästig, sie kann für bestimmte Altersgruppen oder vereinzelte Fälle auch gefährlich werden. Wenn die Symptome beispielsweise länger als 48 Stunden anhalten, stark ausgeprägt sind oder Fieber oder blutiger Stuhl hinzukommen, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Vor allem bei Senioren und Kleinkindern nehmen solche Infektionen oftmals einen schwereren Verlauf an, da der dadurch verursache Flüssigkeitsmangel das Immunsystem enorm schwächt, so dass auch hier grundsätzlich ein Arztbesuch anzuraten ist.